Dienstag, 1. September 2015

Wann ist Schluss mit gefälschten Tachoständen?

Tacho-Manipulation: CDU plant neues Gesetz



Bei jedem dritten Gebrauchtwagen in Deutschland wird der Tachostand manipuliert. Ein Gesetz soll das ab 2016 ändern. Dabei könnten Hersteller heute schon etwas tun. Quelle: Motor Talk.de, zum lesen des vollständigen Beitrages hier klicken
Meine Meinung:
Das Thesenpapier der CDU schlägt ja drei Möglichkeiten vor (laut Bericht Motor Talk.de):
1. Härtere Strafen
2. Datenbanken
3. HSM- Chips
Härtere Strafen werden nichts ausrichten, da gibt es ja viele Beispiele im Zivilrechtlichen Bereich wo härtere Strafen auch nichts verändert haben.
Und alles elektronische und gespeicherte kann unter Umständen manipuliert bzw. verändert werden.
Setzen Sie auf das gute alte Papier und Ihre Spürnase!
1. Sämtliche Dokumentation von dem zum Kauf anstehenden Gebrauchtwagen durchsehen. Serviceheft, alte Tüv Berichte, Rechnungen und der im Motorraum befindliche Oilzettel. Gibt es keine Dokumentation oder Belege bzw. ist der Lebenslauf des Autos nicht nachvollziehbar, dann lieber die Finger von diesem Gebrauchtwagen lassen!
2. Rollt sich der Gurt wieder vollständig von selbst ein, ist das Lenkrad abgegriffen, sind die Sitzpolster durchgesessen oder aufgerissen, schauen die Pedalgummis abgenutzt aus, schauen die Bedienungsknöpfe vom vielen drücken abgenutzt aus. Das sind alles Merkmale von Fahrzeugen mit hohen Kilometerständen. 
Nachfolgend Bilder eines Gebrauchtwagens, den man mir mit 80.000 Kilometer angeboten hat. Da hat ganz sicher jemand den 1er vor der 8 wegretuschiert!


Lenkrad abgegriffen


Sitzpolster abgenutzt


Pedalgummis abgenutzt


Türgriffe abgenutzt

Leider erlebe ich es zu oft, dass beim Gebrauchtwagenhändler zuwenig Augenmerk auf Belege oder Rechnungskopien gelegt wird. In meiner Gebrauchtwagenvermittlung bitte ich immer den Vorbesitzer des Wagens sämtliche Rechnungskopien und Tüv- bzw. HU Berichte mitzubringen. 90% meiner Kunden bringen die vollständige Dokumentation mit! Geht doch ;)


Dienstag, 18. August 2015

Gebrauchtwagengarantie ohne Nutzen?

Keine Rechnungsbelege, keine Garantiedeckung!

Immer schön das Kleingedruckte lesen, so könnte auch die Überschrift lauten. 
Kommt diese Tage ein Kunde mit seinem Fahrzeug in die Werkstatt, um einen Kundendienst sowie die Reparatur seiner Klimaanlage durchführen zu lassen. Der Fehler in der Klimaanlage war schnell gefunden, der Kompressor ist defekt. Der verkaufende Autohändler ist 100 Kilometer entfernt, und hat den Gebrauchtwagen mit einer Garantie ausgestattet. Darüber ist man ja zunächst einmal begeistert.

Blöd ist nur, dass die Garantieversicherung die letzte Kundendienstrechnung mit Klimaservice sehen will, und genau dieser Kundendienst vor Kauf des Gebrauchtwagens gemacht wurde. Und genau dazu hat der jetzige Besitzer keinen Beleg. Oder mit anderen Worten ausgedrückt, der jetzige Besitzer braucht die Rechnungskopie vom Vorbesitzer. Und wie es so spielt im Leben, der Vorbesitzer findet die Rechnung nicht mehr.

Jetzt hat man ja noch den Stempel im Serviceheft wo die Rufnummer der letzten Kundendienstwerkstatt steht. Also gleich angerufen, nur blöd, auch die Werkstatt findet scheinbar keine Rechnung mehr. Was da abgelaufen ist das mag sich jeder selbst zusammenreimen, mich geht es ja nichts an. Nur bleibt jetzt der Kunde mit seiner eigentlich "Garantiefähigen" Reparatur auf den Kosten sitzen.

Daher mein Rat:

1. Als Garantieversicherung Multipart nehmen. Diese verwenden wir, und da gibt es das Kleingedruckte mit der letzten Kundendienstrechnung in Verbindung mit Klimaservice nicht.

2. Beim Kauf eines Gebrauchtwagens die letzte Kundendienstrechnung sicherheitshalber aushändigen lassen. Ich selbst mache das bei meinen Gebrauchtwagen immer, ich gebe sogar oft mit Einverständnis des Vorbesitzers alle Rechnungskopien heraus.

Dann ist man auf der sicheren Seite, und einer Garantiedeckung bzw. Kostenübernahme steht nichts mehr im Weg.


Foto: GTÜ / Pixelio

Freitag, 26. Juni 2015

Nicht der Preis alleine ist entscheidend, auch die Geschichte des Gebrauchtwagens

Auch die Geschichte eines Autos ist wichtig

Sehr oft (oder fast sogar nur noch?) wird immer auf den Preis des Gebrauchtwagens geschaut. Das der Wagen unter Umständen schon 4 Haltereinträge hatte, einen reparierten Vorschaden, fehlende Dokumentation wie z.B. das Serviceheft oder Rechnungskopien wird oft ausgeblendet, Hauptsache der Preis passt.
Meine Empfehlung lautet ganz klar, lieber ein paar Hunderter mehr auszugeben, und dafür einen Gebrauchtwagen mit nachvollziehbarer Geschichte zu kaufen, langfristig zahlt es sich aus.

Ich hatte jetzt wieder mehrere Gebrauchtwagen auf dem Hof, wo sämtliche Dokumentation vorhanden war. Der auf dem Bild zu sehende Mercedes ist Baujahr 1997, der Saab Baujahr 2000. Beide Fahrzeuge waren trotz des Alters in einem sehr guten Zustand. Und das lag mit Sicherheit an der nachvollziehbaren Geschichte. Die Vorbesitzer hatten sämtliche Dokumentation wie Rechnungen, HU Berichte, Wartungspläne usw. aufgehoben (auf den Motorhauben ist nur ein Teil davon zu sehen), und meine Meinung ist, wer sich die Mühe macht und alles akkurat aufhebt oder abheftet, der pflegt auch sein Auto entsprechend :)




Samstag, 28. Februar 2015

Wie bekommt man am meisten Geld für seinen Gebrauchtwagen?

WISO Sendebeitrag zum Verkauf des eigenen PKW

Ein Experte, zwei Gebrauchtwagen, drei Verkaufswege. Das war der ZDF Wiso Test zum Thema "wo bekomme ich am meisten Geld für meinen Gebrauchtwagen."

Von zwei Gebrauchtwagen wurde durch einen Sachverständigen der aktuelle Zeitwert ermittelt, und diese beiden Gebrauchtwagen über drei verschiedene Möglichkeiten zum Verkauf angeboten.

1. Über Kärtchenhändler
2. Über Onlineplattformen wie Mobile.de oder Autoscout24
3. Direkt beim Markenhändler

Das Ergebnis hat mich nicht wirklich überrascht. Der Kärtchenhändler zahlt am wenigsten, der Markenhändler kommt gleich danach, und der bestmögliche Preis wird bei einer Selbstvermarktung erzielt, wobei der im Sendebeitrag angebotene Audi keine Interessenten online hervorgebracht hat.

Allerdings wurde der Test von einem Sachverständigen durchgeführt. Dieser hat die Fahrzeuge in den Online Börsen sicherlich nahezu professionell eingepflegt, und beim Verhandeln mit Kaufinteressenten ein sicheres Auftreten. Wiso hat ja auch mitgeteilt, das Verhandlungsgeschick über die Höhe des erzielten Preises entscheidet.

Und genau hier passt mein Automakler Konzept perfekt zum Ergebnis. Ich habe mich auf die Vermarktung Ihres Gebrauchtwagen durch den Privatmarkt spezialisiert. Die Fahrzeuge werden von mir professionell eingepflegt in den Börsen, Verhandlungsgeschick ist mein tägliches tun, und ich nehme Ihnen die komplette Arbeit ab.

Den Wiso Sendebeitrag finden Sie hier (7 min)
Mehr zu meinem Verkaufskonzept in einem Kurzfilm (2 min)
Oder direkt auf meiner Webseite

Montag, 5. Januar 2015

Ein Hoch auf die Hebebühne!

Warum die Hebebühne im Gebrauchtwagenhandel wichtig ist!

Beim Gebrauchtwagencheck ist es sehr wichtig, dass der Wagen mit den Rädern hochgehoben bzw. entlastet wird, damit die Radlager, Spurstangenköpfe und Tragegelenke auf eventuell vorhandenes Spiel geprüft werden können. Und ganz besonders wichtig ist es auch, die Fahrwerksfedern zu überprüfen. 

Bei diesem Opel Corsa war im Fahrzustand nichts zu spüren, und dem Wagen war auch keine Schräglage anzusehen. Die Hebebühne hat es dann entlarvt, vorne rechts war die Fahrwerksfeder gebrochen.

Mein Tipp: Den Verkäufer darauf ansprechen, ob der Wagen bei der Inzahlungnahme bzw. dem Gebrauchtwagencheck auch wirklich voll umfänglich geprüft wurde, inkl. einer Entlastung der Räder. Nachfragen lohnt sich, es geht um die Sicherheit!



Samstag, 13. Dezember 2014

Gefährlicher Reifenschaden! Vorbesitzer hatte Glück das nichts passiert ist!

Warum genaues Anschauen von Reifen wichtig ist!

Und wieder ein Fall aus der Praxis:

Bei der Entgegennahme von Gebrauchtwagen schaue ich mir diese sofort gründlich an. Und bei dem vorliegenden Fall waren noch die Sommerräder montiert. Allerdings hatte der Reifen vorne rechts einen erheblichen Schaden. Aus der Lauffläche war ein großes Stück herausgebrochen, die Leinwand bzw. der Stahlgürtel waren darunter sichtbar.
Der Vorbesitzer hat mir erzählt, das er bei passenden Verkehrsverhältnissen bis zu 200km/h über die Autobahn gefahren ist. Nicht auszudenken, was dabei alles passieren kann!

Jetzt kann man natürlich einwenden, das man ja nie davor geschützt ist, und so ein Schaden immer wieder sein kann ohne das man es merkt. Richtig! Allerdings wurde dieser Wagen vorher schon von einer anderen Firma in Augenschein genommen, man hat es schlicht übersehen :(

Immer wieder betone ich, wie wichtig die genaue Prüfung eines Gebrauchtwagens ist. Zuerst vom Verkäufer bzw. der verkaufenden Firma (technisch versierter Verkäufer, Werkstattmeister oder Mechaniker), und dann vom Kaufinteressenten selbst.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Wenn Sie sich für einen Gebrauchtwagen interessieren, dann nehmen Sie jemanden mit, der sich technisch auskennt. Ich freue mich jedesmal, wenn der Kaufinteressent jemanden dabei hat. Dann sind wir beide vom Fach, und unterhalten uns auf Augenhöhe. Und wenn der Wagen genau angeschaut wurde bei der Hereinnahme, dann muss man auch keine Diskussionen fürchten.


Dienstag, 28. Oktober 2014

Sind alle Privatverkäufer Lügner?

Beim Autoverkauf wird viel gelogen

Ein sehr interessanter Bericht bei auto.de
Man hat festgestellt, dass bewusst viele Mängel eines Gebrauchtwagens von den Privatverkäufern verheimlicht werden, oder zum größten Teil auch gelogen wird.

Ich selbst habe in den letzten 14 Tagen 6 Gebrauchtwagen einer eingehenden Prüfung unterzogen. Davon waren 2 Fahrzeuge zwischen Erstzulassung 2011 und 2013, mit wenigen Kilometern. Diese Fahrzeuge waren absolut Mängelfrei, hier habe ich mich in erster Linie auf die Lackschichtmessung konzentriert, um die Unfallfreiheit feststellen zu können.

Die anderen 4 Fahrzeuge waren Erstzulassung 2004 bis 2008, und hatten zwischen 80.000 und 140.000 Kilometer Laufleistung. Und keines dieser Fahrzeuge war Mängelfrei! Ok, zugegeben, ein Gebrauchtwagen kann und muss nicht 100% Mängelfrei sein, was aber bedeutet Mängelfrei?
An die Sicherheit darf es schon mal gar nicht gehen. Wenn die Fahrzeuge abgefahrene Reifen und verschlissene Bremsen haben, dann ist es nicht mehr lustig. Das war allerdings nicht der Fall, obwohl bei allen 4 Gebrauchtwagen in spätestens 10.000 Kilometer die Bremsen getauscht werden müssten oder weitere Investitionen nötig sind.

Es ging eher um leichten Oilverlust vom Kurbelwellensimmering, undichte Wasserpumpen oder Wasserkühler, durchgerostete Auspuffanlagen etc...

Aber eines muss dem Käufer oder Interessenten klar sein: Wenn er einen Gebrauchtwagen am Privatmarkt kauft, dann hat der Verkäufer des Autos sich schon länger mit dem Kauf eines neuen Autos befasst, und sicherlich auch kein Interesse mehr, Geld in den alten und gedanklich bereits abgeschriebenen Wagen zu stecken. Aus diesem Grund ist meistens ein Servicestau entstanden. Drum prüfe wer sich ewig bindet ;)

Den vollständigen Bericht von auto.de finden Sie hier


Nur auf einer Hebebühne kann man sich ein umfassendes Bild über den Zustand eines Gebrauchtwagens machen!