Dienstag, 25. Juni 2013

Halt die Klappe!

Klappe rauf, Klappe runter!

Die Kuriositäten aus der Werkstatt werden immer besser, bald schreibe ich ein eigenes Buch nur zu den Vorfällen aus der Praxis.
Neuer Kunde kommt, hat seinen Wagen im Winter von Privat gekauft. Das Fahrzeug erst 5 Jahre alt und relativ wenig Kilometer auf der Uhr. Zum ersten mal hatte er bei der Mini Hitzewelle vorige Woche einen Beifahrer dabei, der sich darüber beklagte, von der Klimaanlage nichts zu spüren. Der Fahrzeugbesitzer hat dann auch relativ schnell gemerkt, dass auf seiner Fahrerseite tatsächlich Klimafreude entsteht, der Beifahrer allerdings kurz vor dem Dehydrieren ist.

Also, gleich mal das Armatarurenbrett auf der rechten Seite von seinen Abdeckungen befreit, um an die Stellklappen der Klimaanlage zu kommen. Für uns als Profis war klar, da muss eine von diesen Automatisch arbeitenden Stellklappen oder Motoren aus der Reihe tanzen und seine an ihn gestellte Aufgabe verweigern.

Was kam zum Vorschein? Da wo normalerweise ein Stellklappenmotor für Bewegung sorgt, war eine Spezialvorrichtung montiert, die eher an den Öffnungsdraht einer Sardinenbüchse erinnert (wenn auch etwas lang geraten...).

Der Gedankengang des Vorbesitzers war folgender: Der Stellklappenmotor kostet € 75,-
Der selbst angefertigte Draht € 1,50,-

Im Winter klappe nach oben, dann wird es mollig warm in der Kiste, im Sommer die Klappe nach unten, dann wird es erfrischend kühl im Fahrzeug.

Die Frage ist nur, welche Klappenstellung ist im Herbst, und welche im Frühjahr die beste?

Sei es wie es ist, der Neubesitzer des Wagens testet es jetzt aus. Diese Spezial Fernbedienung haben wir auf seinen Wunsch hin nicht mehr unter der Abdeckung versteckt, sondern gut erreichbar positioniert :-)

Dienstag, 11. Juni 2013

Blick auf den Hintern?

Der Blick auf den Hintern gehört dazu...


Damit das Verborgene nicht Verborgen bleibt, gehört ein scharfer Blick bis in den letzten Winkel eines Gebrauchtwagens dazu. In diesem konkreten Praxisbeispiel war das Verborgene am Hintern, genauer gesagt am Fahrzeughintern, allgemein als Heck bekannt.
Was Ihren Zähnen der Karies antut, dass macht vergleichsweise der Rost am Auto. Und noch heute ist dieser Gegenspieler des Metalls aktiv.

Bei dem im Bild dargestellten Fahrzeug handelt es sich um einen Wagen, der Baujahr 2007 ist, mit einer Laufleistung von 50.000 km. Um welche Fahrzeugmarke es sich handelt will ich hier bewusst nicht erwähnen, da es mir nicht um die Offenbarung von Mängeln einzelner Fahrzeughersteller geht, sondern ausschl. darum, Ihren Blick für das Detail zu schärfen!

Rund um die Kennzeichenleuchte hat sich der Rost (oder freundlicher ausgedrückt "Korrosion") seinen Platz im Autoleben gesichert. Eine Stelle, die gewöhnlich nur derjenige anschaut, der entweder um die Schwachstelle weiß (ein Kenner der Marke), oder der mal kräftig für die Bezahlung des Schadens sorgen musste. Die letztere Variante hat einen zukünftigen Kunden von mir veranlasst, bei der Besichtigung des Gebrauchtwagens diese Schwachstelle zu identifizieren. Vielen Dank von hier aus! Das faszinierente ist nämlich, dass dieser Gebrauchtwagen erst mehrere Autohäuser und Niederlassungen durchlaufen hat, bevor er seine "Karies Infektion" auf unserem Gelände fortsetzen wollte.

Und wer hat`s entdeckt? Nein, nicht die Schweizer, sondern ein Kunde mit scharfem Blick!

Das Happyend will ich hier nicht verschweigen: Auto wird repariert, und Kunde hat gekauft. Kann er auch mit gutem Gefühl, da keine Metastasen entdeckt wurden :-)