Detektivischer Spürsinn schützt vor Schaden
Und wieder mal ein Fall aus der Praxis:
Ein Gebrauchter BMW sucht einen neuen Besitzer. Beim besichtigen ist mir das kleine Spaltmaß am linken Kotflügel aufgefallen. Eine Nachfrage beim jetzigen Besitzer hat ergeben, dass der BMW während seiner Haltedauer keinen Unfall hatte und der Wagen vorher als Unfallfreier Gebrauchtwagen gekauft wurde. Steht auch so im Kaufvertrag.
Und nicht nur das Spaltmaß war eigenartig, es war auch zu sehen, dass die Befestigungsschrauben für den Kotflügel aufgedreht wurden (Lack ist angekratzt am Schraubenkopf).
Um meine Kunden für die ich Fahrzeuge vermittle sowie eventuelle Käufer zu schützen, bauten wir sicherheitshalber den vorderen Stoßfänger ab. Und siehe da, die Radhausverkleidung war gebrochen und die Halteaufnahmen am linken Stoßfänger. Die Lackschichtmessung hat ergeben, dass der linke Kotflügel nachlackiert wurde. Gesamtschaden € 2.000!
Und dieser Schaden wurde eindeutig mit Absicht "billig" repariert. Auf den Kosten bzw. dem Wertverlust bleibt der Besitzer sprichwörtlich sitzen.
Mein Rat: Gebrauchtwagen ganz genau anschauen und bei auffälligen Spaltmaßen unbedingt nachfragen. Ein seriöser Händler baut den Stoßfänger auch ab oder ist bereit, 1 Stunde Arbeitszeit in seine Kunden zu investieren, kommt letztlich auch ihm selber zu gute und bewahrt vor zukünftigen Schwierigkeiten.
Die Bilderserie zeigt die Auffälligkeiten:
Leichte Abweichung im Spaltmaß
Andere Seite sieht normal aus
Lack am Schraubenkopf ist angekratzt
Die nächsten Bilder zeigen den eigentlichen Schaden:
Radhausverkleidung innen gebrochen
Befestigungsaufnahme ist abgerissen
Messwert nachlackierter Kotflügel
Messwerte Original Lack
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